Nach Alkohol und Drogen sind psychoaktive Medikamente – u. a. Benzodiazepine und Opioide – mit 1,4 Prozent die im EU-Durchschnitt am dritthäufigsten im Straßenverkehr nachgewiesenen Substanzen. Das geschätzte Risiko, in einen schweren Unfall verwickelt zu werden, erhöht sich für Fahrer, die unter dem Einfluss dieser Medikamente stehen, um das Zwei- bis Zehnfache. Bei den getöteten Fahren waren Benzodiazepine nach Alkohol die am zweithäufigsten im Blut gefundene Substanz.
Die Forscher schlagen vor, für die Medikamente, die Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit haben, ein vierstufiges Klassifikations- und Kennzeichnungssystem einzuführen. Mehr als 3000 Medikamente (Substanzklassen) wurden untersucht, davon erhielten mehr als 1500 eine Klassifizierung, die über die Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit Auskunft gibt. So soll die „0“ Medikamente kennzeichnen, nach deren Einnahme keine Beeinträchtigung zu erwarten ist, während die „3“ für Medikamente steht, deren Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit eine Gefährdung für die Verkehrssicherheit darstellt. Für die klassifizierten Medikamente wurden patientenorientierte Informationen zusammengestellt, die Ärzte und Apotheker bei der Information über die Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit unterstützen soll.
Quelle: <link http: www.bads.de blutalkohol external-link-new-window external link in new>Blutalkohol, Jg. 50 (2013) H. 4, S. 177-178
Projekt DRUID – Einfluss von Medikamenten auf die Fahrtüchtigkeit
Neben dem Einfluss von Alkohol und Drogen auf die Sicherheit des Straßenverkehrs wurde im Rahmen des EU-Forschungsprogramms DRUID auch die Wirkung von psychoaktiven Medikamenten auf die Fahrtüchtigkeit untersucht.