Demnach starben im letzten Jahr auf den Straßen in der EU rund 26.000 Menschen. Dass dies ca. 5.500 weniger waren als im Jahr 2010, ist erfreulich und weist auf die deutlichen Verbesserungen in den vergangenen Jahrzehnten hin. Gegenüber 2014 haben sich die Zahlen jedoch nicht verbessert. Die Kommission spricht deshalb nun von einer alarmierenden Situation. Sie fordert die Mitgliedstaaten zu größeren nationalen und lokalen Anstrengungen auf, um die Zahl der Verkehrstoten wieder zu senken, und weist dabei insbesondere auf die Durchsetzung der Straßenverkehrsvorschriften sowie Ausbau und Instandhaltung der Infrastruktur hin; auch Bildungs- und Sensibilisierungskampagnen werden empfohlen. Die damit eventuell verbundenen Kosten seien „nichts im Vergleich zu den sozialen Kosten in Höhe von 100 Mrd. EUR, die durch Tote und Verletzte im Straßenverkehr entstehen“.
Die Kommission selbst will dort tätig werden, wo ein „eindeutiger EU-Mehrwert“ bestehe, beispielsweise durch den Erlass von Rechtsvorschriften, die die grenzüberschreitende Ahndung von Verkehrsdelikten ermöglichen, oder die Festlegung technischer Sicherheitsnormen für Infrastruktur und Fahrzeuge, um den „richtigen“ Rahmen für die Weiterentwicklung des vernetzten und automatisierten Fahrens zu schaffen. Die Zukunft der Straßenverkehrssicherheit werde zunehmend durch Technologie und Innovation mitgestaltet, die auf mittlere bis lange Sicht ein „großes Potenzial zur Verhinderung von Kollisionen“ berge.
Die Anzahl der Verkehrstoten im Berichtsjahr, bezogen auf die jeweilige Einwohnerzahl, unterscheidet sich in den einzelnen EU-Staaten z. T. deutlich. So lag Deutschland mit 43 Getöteten je eine Mio. Einwohner hinter Malta (26), Schweden (27), den Niederlanden (28), Großbritannien (29) und Dänemark (30) sowie Irland und Spanien (je 36) erst auf dem 8. Rang der Liste aller 28 EU-Staaten; deren „Schlusslichter“ bilden Bulgarien und Rumänien (je 95) sowie Lettland (94).
<link http: europa.eu rapid press-release_ip-16-863_de.htm _blank external-link-new-window external link in new>Quelle